Jahresbericht SQHA Youth Ressort 2022

Ein Text von Yolanda Facchin

In meinem vierten Jahr als SQHA Youth-Coach kann ich auf eine wieder gewonnene fast  «normale» Saison zurücksehen. Der Übergang vom 2021 ins 2022 war geprägt vom  Loslassen starker Teammitglieder auf der einen Seite und von grösseren Veränderungen auf  der anderen Seite. Unsere erfahrenen Youth-Teamreiterinnen Janina Bartenstein und  Tatjana Sidler wurden von ihren internationalen Trainern individuell gefördert und an persönliche Ziele herangeführt. Beide standen dem SQHA Team ab März nicht mehr zur  Verfügung. Unsere Youth-Mitglied Chloé Marcotte und Marleen Ebert stiegen mit dem  «erwachsenen» Alter in die Amateur-Klassen um. Auf diesem Weg wünsche ich euch alles  Gute und viel Glück auf euren beruflichen- und reiterlichen Ausbildungswegen. 

Bild: Virtual YWC Swiss Team 2020

Noch im November 2021 entstand die Idee einer gemeinsamen Nachwuchsförderung aus den Hauptverbänden SWRA, NRHA und SQHA. Der SVPS organisierte hierzu eigens vier kostenlose Trainingstage für Jugendliche Talente im Westernsattel. Davon war das Reining- Ranch Riding- Weekend am letzten Juliwochenende sicher das Highlight. Die SVPS Nachwuchsförderung ist eine einmalige Chance das Westernreiten in seine ganzen Vielseitigkeit neu zu «leben».



Ende Februar begannen die Vorbereitungen für die Showsaison 2022 mit unserem ersten Youth-Training in Melchnau. Dazu gehörte ein Round-Table an dem wir in die spezifische Sponsoren-Findung herangeführt wurden. Unter der Leitung von Heidi Imgrüth waren wir alle aufgefordert unsere Ressourcen und Möglichkeiten zur Sponsorensuche zu nennen. Anschliessend teilten wir diese Mammutaufgabe auf mehrere Schultern auf und notierten diese auf ein grosses Blatt. Unser Youth-Konto ist ein Gemeinschaftsdepot für den EYC und den YWC. Zudem werden die SQHA-Team-Trainingstage daraus finanziert. 

Im Verlauf des Jahres entstanden viele kleine Projekte und die wenigen die sich dafür Engagierten, zeigten viel Fleiss und Durchhaltevermögen an unserem Youth-Stand.

Youth Verkaufsstand an der SM und den Shows in Roggwil

Der erste Trainingstag hatte gerade noch drei Jugendliche die sich an diesem sehr kalten Samstag in Melchnau einer Standortbestimmung stellten. Lea Tanner, Alessia Giacchetta und Lea Imgrüth absolvierten ein Kombi-Pattern das mit Videosequenzen für das Feedback aufgezeichnet wurde. Das Training wurde von Elif Schleiniger geleitet.


Mit dem Saison-Start hatten die SQHA Youth zusätzlich die Chance, neue Pfade für den Schweizer-Westernsport im Sichtfeld des SVPS zu gehen. Für eine nachhaltige

Qualitätssicherung brauchte es jetzt und für die Zukunft engagierte Youth-Mitglieder, die sich von der Basis bis zur Spitze für diesen Weg einsetzen wollen. Dazu gab es einen Trainingstag Ende April zum Thema Showmanship und Horsemanship mit Manuela Witt in Richenthal und einen weiteren Tag zum Thema Trail in Melchnau im Mai. Inzwischen stieg die Anzahl Jugendlichen von drei auf zehn, die mit ihren eigenen Pferden an

den Trainingstagen viel von den Profis profitieren konnten. Die Youth waren bunt gemischt aus den Verbänden SQHA, NRHA und SWRA. Es wurde immer in zwei Gruppen gearbeitet. Während die erste nach einer kurzen Theorie in die Praxis mit den Pferden wechselten, hatte die zweite Gruppe kleine Frage-Aufgaben die sie auf einem Flip-Chart direkt in der Reithalle zu den entsprechenden Themen notieren.

Spannend waren die Veränderungen bei Pferd und Reiter zu sehen, die durch die unterschiedlichen Aufgaben dazu lernten und immer besser wurden. Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Ganzheitliches Trainieren war für die einen «Neuland», die die Spiegelung aus den Rückmeldungen dem eigenen Einfühlungsvermögen gegenüberstellten.


Dabei setzten sie sich intensiv mit ihren Stärken und Schwächen auseinander. In jeder Western-Disziplin waren die drei wichtigsten Punkte im Bezug zur gerittenen Aufgabe: Correct, Quality und Degree of Difficulty. Nach zwei intensiven Trainingsblöcken waren alle sehr froh über diesen Trainerpower und die neu gewonnen Erfahrungen.

Gruppenarbeit Antworten auf Pos-it schreiben

SMS in der Feedbackrunde

Gerade der Austausch aus diesen Erfahrungen zeigt den Mehrwert des Trainings. In der Theorie befassen sich die Jugendlichen mit dem Regelwerk und ihren dazu gemachten Erfahrungen. Dabei sind Fragen wichtige Bestandteile der Weiterentwicklung.


Theorie Fragen sind erlaubt und bringen uns weiter 

Trailpattern ablaufen, Tritte zählen und einteilen 

Die FEQHA fand vom 5.-15. August in Kreuth statt. Es wurden den Jugendlichen die Möglichkeit geboten an einem Youth Team Cup teilzunehmen. Da die Vorläufe zur EM gleichzeitig die Cup-Läufe waren, konnte kein ganzes Schweizer Team aufgestellt werden.


Der Cup wurde von der Tschechoslowakei mit 192 Punkten gewonnen vor dem zweitplatzierten Deutschland (189) und dem dritten Team aus Italien (175). Die Schweiz bildete eine Gemischtes-Team mit Austria (149) und belegte den vierten Rang.  Fünfte wurden die Holländer mit 123 Punkten. 


Nach dem heissen Sommer ging es erst wieder im November weiter mit den SQHA Youth- Trainings. Am Samstag 12. November wurden sieben Jugendliche von Manuela Witt spezifisch auf den YWC professionell gecoacht. Nach einer kurzen Einführung zum Regelwerk im Showmanship überlegten sich die Jugendlichen ihre eigenen Stärken und Schwächen. Ein Pattern wurde gemeinsam angesehen und geübt. Was ist Korrekt? Wie sieht Qualität aus? Wann hat es einen erhöhten Schwierigkeitsgrad? In zwei Gruppen ging es in die Praxis und Manuela führte die Youth ideenreich vom «Einfachen» zum Schweren aufgebaut an das SMS-Pattern heran. Im Team schauten die Jugendlichen sich gegenseitig zu oder halfen beim Korrigieren und Coachen im Detail untereinander aus.

Sahra choacht Müriel


Der Nachmittag war dem Hunt-Seat gewidmet. Im klassischen Sattel die Sitzvariationen zu perfektionieren, das Gefühl zu schulen und die Aufgaben mit den persönlichen Zielen einzeln zu absolvieren waren die Herausforderungen. Hier hatte Manuela Witt die richtige Mischung zwischen fordern und fördern. Dabei brachte sie die Jugendlichen zu besseren Entscheidungen. Dafür nochmals einen goldenen Stern. Den ganzen Tag konnten die Youth Sterne sammeln für Teamfördernde Taten, für gutes Horsemanship oder berührende Gesten die dem Trainer-Coach-Team aufgefallen waren. Wir durften in guter Stimmung einen lehrreichen und schönen Trainingstag geniessen. Mit Fleiss hiess es nun die Hausaufgaben


weiter zu üben um jeden Tag ein besseres Gefühl für die Pferde zu entwickeln

Pattern studieren

Manuela erklärt Ayla die wichtigen Punkte aus ihrem SMS 

Ende Sommer hatten unsere Youth per E-Mail einige Fragen zu ihrer Saisonplanung 22/23 und Erreichung beantwortet. Alle Antworten aus dieser Umfrage standen an diesem Trainingstag auf dem Tisch. Hieraus waren die persönlichen Erfahrungen und Einstellungen zu erkennen. Wieviel genau das zu einem Teamspirit reichten sollte, zeigte sich schon beim Abschlusstraining im Dezember in Melchnau.

Das YWC wurde von allen Signiert. Es soll an der GV für die Youth Kasse versteigert werden. 

Am 3. Dezember feierten wir mit einem «Chlaustisch» unser letztes Training in der Saison. Das Ziel war es, dass jedes Trainingsmitglied ein jeweils zugelostes «Fremdpferd» selbstständig aufwärmt und anschliessend eine kleine Aufgabe reitet. Gemeinsam mit der Trainerin Elif Schleiniger wurden die Pferde an eine Einhändig gerittenes Kurz-Pattern herangeführt. Dabei wurde die Wahrnehmung geschult und es brauchte Mut sich auf das Neue einzulassen. Dabei rückte die reelle Reittechnik in den Vordergrund. Ein sehr wichtiges Kriterium zu unserem nächsten Hauptziel; die Teilnahme als Team am YWC 2023.



Qualifizieren ist ein Prozess, es ist der Wert von erbrachten Leistungen an Shows aus verschiedenen Disziplinen, zeigt unsere Befindlichkeiten und zeichnet unser Verhalten deutlich auf. Es sind immer Entwicklungsmöglichkeiten als Team, für uns Persönlich, in unserem Sport und unserem Umfeld. Alles ist mit den Rahmenbedingungen verknüpft. Dazu gehört das Regelwerk, unser Handeln und die Methoden mit denen wir unsere Ressourcen wirklich nutzen. Die Youth bekamen die Gelegenheit zweimal ein anderes Pferd zu reiten. Jeweils für eine Aufwärmphase und eine Arbeitsphase mit einer kleinen Aufgabenstellung. Als Coach filmte ich die Ritte für die Youth mit dem Tablet. So war eine lange Trainingssaison zum Ende gekommen.

Was haben wir als Beobachter gesehen?

Wie hat es sich beim Fremdpferdereiten angefühlt?

Der definitive Abschluss machten die zehn Einzelgespräche als Rückschau aus allen Trainings und dem Qualifikationstag mit dem Fremdpferdereiten. Dabei flossen alle Aufzeichnungen von den Trainern und den Videos in die Selektion. Über das Wochenende hatten die Youth Zeit das Gespräch «setzen» zu lassen. Aus diesem Nachwuchsförderungs-Prozess stellte sich das SQHA Youth Team für den YWC wie folgt zusammen:

Lea Tanner Reserve Reiterinnen


Sarah Höltschi Svenja Wolf


Enie Büngen Muriel Rotzer


Nicola Schölly


  Lele Imgrüth


Im Zusammenhang mit der Planung und den Rahmenbedingungen führte uns dieses Plakat zum Team 2023 und den weiteren Zielen für das Team im Euro Youth Cup 2024.

Diese Jugendliche waren an verschiedenen Trainingstagen der Vereinsübergreifenden Nachwuchsförderung im 2022 mit dabei. Vielen Dank für euer Durchhaltevermögen bei Temperaturen um 1Grad.

v.li n re / Svenja Wolf, Emelie Schneiter, Neela Rose, Muriel Rotzer, Nicola Schölly,Enie Büngen, Alessia Giacchetta, Sarah Höltschi, Lele Imgrüth und Lea Tanner.

Für die Saison 2023 werden die Jugendlichen in einer kleineren Gruppe von 4-5 Youth an verschiedenen Orten auf ihre Ziele gecoacht. An folgenden Trainingsdaten dürfen sich die Jugendlichen auf neuen Trainer-Power freuen. 

Samstag 14. Januar       Horsemanship mit Manuela Witt           Richenthal

Samstag 14 Januar        Trail mit Elif Schleiniger                         Melchnau

Samstag 11. März           Horsemanship                                         Melchnau

Samstag 1. April              Fremdpferdereiten       Warm Up Holziken 

Samstag 11. Mai   Individual Disziplinen Training


Dazu werden weitere individuelle Förderungen für die jungen Reiterinnen und Reiter zur

Verfügung gestellt.  Ich freue mich euch im neuen Jahr wieder zu sehen. Ich komme mit den: 


Worten von Voltaire zum Schluss «Wir sind verantwortlich für das was wir tun, aber auch für

das was wir nicht tun.


Yolanda Facchin